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Diving Into Open Ends
Open Studio des Tanzpol Mentoring Programms 2025

7. November, 18:00–21:00 Uhr mit Shivā Amiri und Malina Suliman.
8. November, 18:00–21:00 Uhr mit Baran Hashemi, Fahima Mirzaie, Atifa Gardi und Hadia Akrami

Mediatorinnen: Sara Nabil, Zolfar Hassib
Mentor*innen: Sandra Noeth, Ali Moini, Hooman Sharifi
Projektleitung: Johanna Kasperowitsch, Ashkan Afsharian
Technische Leitung: Jos McKain

Eintritt frei!

Anmeldung per E-Mail an: mail@tanzpol-berlin.de (die Zuschauendenzahl ist auf max. 50 Personen begrenzt)

Im November lädt tanzpol zu zwei Abenden des künstlerischen Austauschs in die Wiesenburg Berlin ein. Die Künstler*innen des Tanzpol Mentoring Programms 2025 geben Einblicke in ihre aktuellen künstlerischen Recherchen und Arbeitsprozesse. Zusätzlich gibt es Raum für persönliche Begegnungen, Gespräche sowie gemeinsames Essen und Trinken.
Das Tanzpol Mentoring Programm fand von Mai bis November 2025 in Berlin statt und richtete sich gezielt an Künstler*innen aus Afghanistan, die in den Bereichen Tanz, Choreografie, Performance und Theater arbeiten. Während eines vierwöchigen Programms hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre künstlerische Praxis zu vertiefen und sich intensiv auszutauschen. Der Prozess wurde von drei Mentor*innen begleitet.

Fahima Mirzaie zeigt in ihrer Performance Taming the Whirlwind eine Verkörperung des Sturms – ein Wirbel aus Energie und Emotion. Inspiriert vom Sema-Tanz der Derwische verwandelt sie Chaos in Heilung, wirbelt von Aufruhr zu einem Weg der Resilienz und lädt das Publikum ein, diesen Weg gemeinsam mit ihr zu gehen.
Malina Suliman entwickelt in You Can Speak Freely eine Performance, die auf dem Transkript eines Interviews mit niederländischen Einwanderungsbehörden basiert. In Form einer Oper neu interpretiert, kritisiert das Stück koloniale Sprache und institutionelle Gewalt.
Baran Hashemi arbeitet, gemeinsam mit Atifa Gardi und Hadia Akrami an dem Tanztheaterstück Daughters of the Moon. Die Performance verbindet traditionellen und zeitgenössischen Tanz, Bewegung und Sprache mit persönlichen Erzählungen aus migrantischen und afghanischen Perspektiven von Frauen.
In Composting verfolgt Shivā Amiri Spuren von Verlust durch ein erweitertes Spiel mit f/l/i/g/h/t. An einem ortlosen Ort – wo Monster trauern und Wunden sprechen – werden Erinnerungsfragmente gesammelt und verarbeitet. So entsteht ein persönliches Archiv aus Tanz, Klang und Bildern. Die Performance untersucht Attan als Bewegung des Erinnerns und als Entfaltung zukünftiger Möglichkeiten.

Künstler*innen-Biografien:
Baran Hashemi beschäftigt sich seit ihrer Jugend leidenschaftlich mit Theater – zunächst in Herat/Afghanistan, später in Deutschland. Sie stand viele Jahre auf der Bühne, wirkte an internationalen Theaterprojekten mit und ist heute Teil des Leitungsteams der selbstorganisierten Theatergruppe AWA in Berlin. Dort entwickelt das Kollektiv künstlerische Projekte mit jungen Menschen und Menschen mit Fluchterfahrung, in denen persönliche Geschichten, Empowerment und gesellschaftliche Themen zusammenkommen.
Fahima Mirzaie ist die erste weibliche Derwisch- und Sema-Tänzerin Afghanistans. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Betriebswirtschaft und gründete in Kabul die Kulturorganisation Shohood, um das spirituelle Erbe Afghanistans zu bewahren. Seit ihrem Umzug nach Frankreich vor vier Jahren nimmt sie an künstlerischen Residenzen und Aufführungen in ganz Europa teil. In ihrer Arbeit nutzt sie Tanz als Mittel der Verständigung, Heilung und dem Streben nach Einheit.
Malina Suliman wurde in Afghanistan geboren und lebt seit über zehn Jahren im Exil. Sie hat einen Masterabschluss des Dutch Art Institute und einen Master in Tanz und Choreografie der Stockholm University of the Arts. Als Fellow am Van Abbemuseum war sie Teil des Artist Protection Fund (2017–2019). In ihrer künstlerischen Praxis untersucht sie urbane Räume als dynamische Orte von Mobilität, Migration und diasporischen Bewegungen. Sie hinterfragt kulturell konstruierte Narrative und setzt sich mit fragmentierten Identitäten im Exil auseinander. Ihr besonderes Interesse gilt der performativen Dimension sozialer Rollen und den Mechanismen, durch die Identität durch Macht- und Ausschlussstrukturen geformt wird.
Shivā Amiri (uh/they) wurde in Kabul geboren und lebt heute in Deutschland. Als Performer*in, Choreograf*in, Kurator*in und Empowerment-Trainer*in arbeitet Amiri interdisziplinär und medienübergreifend. Geprägt durch Erfahrungen in Grenzräumen sowie ein Studium der Politikwissenschaft in Hamburg und Bordeaux, beschäftigt sich Amiris Praxis mit Dekolonialität, Entortung, nicht-binären Praktiken und Empowerment. Im Zentrum steht die Frage, wie zeitgenössische Kunst an den Schnittstellen von Rassismus, Klassismus, Gender und Ableismus koloniale Narrative irritieren kann. Amiri ist künstlerische Leiter*in des Implantieren Festivals 2026 und Vorstandsmitglied von ID_Frankfurt e.V., wo sie intersektionale Ansätze in Tanz und Performance voranbringen. Seit 2015 engagiert sich Amiri in der Afghan Refugee Movement gegen Abschiebungen.

Hinweise zu möglichen Barrieren:
An beiden Abenden gibt es alternative Sitzmöglichkeiten für z.B. Personen mit chronischen Schmerzen. Hierfür wird eine Relaxed Area mit Sitzsäcken und guter Sicht auf das Geschehen eingerichtet. Die Wiesenburg Berlin ist nicht baulich barrierefrei. Für Rollstuhl fahrende Personen gibt es keine entsprechenden sanitären Anlagen und der Weg ins Studio ist mit baulichen Barrieren verbunden.

Personen, die eine entspannte Atmosphäre bevorzugen, sind herzlich eingeladen, sich kurz vor Beginn mit den Räumlichkeiten in Ruhe vertraut zu machen, sich während der Veranstaltung frei zu bewegen und Geräusche zumachen. Ein Verlassen der Veranstaltung und wieder Zurückkommen ist jeder Zeit möglich. Einen separaten Ruhebereich können wir nicht zur Verfügung stellen. Gleiches gilt für Personen mit Kindern. Diese sind ebenfalls herzlich eingeladen. Eine separate Kinderbetreuung können wir nicht anbieten.

Wir sind uns bewusst, dass das gewährleistete Angebot nur wenigen Bedarfen entspricht. Wir bemühen uns dennoch, so viele Barrieren wie möglich abzubauen. Für weitere Fragen, Anregungen und Bedarfen kontaktiert uns gerne vorab. Wir versuchen dann eine Lösung zu finden.
Schreibt eine kurze Mail an barrierefreiheit@tanzpol-berlin.de.

Das Tanzpol Mentoring Programm wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und finanziert durch das Förderprogramm „Weltoffenes Berlin 2025“. Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Kulturministeriums, des Goethe-Instituts im Exil, Impure Company und Wiesenburg Berlin.


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Redakteure: Elena Basteri, Annette Lux, Isabelle Schad mit Heiko Schramm
Mit Texten von: Elena Basteri, Saša Božić, Susanne Foellmer, Laurent Goldring, Przemek Kamiński, Andrej Mirčev, Bruno Pocheron, Isabelle Schad, Annemie Vanackere, Gerhard Walter, Gabriele Wittmann

Grafische Gestaltung: HIT
Jahr: 2022
Sprache: Deutsch / Englisch
280 Seiten
Preis: 28€